Georgenthal
wurde 1592 von dem böhmischen Adelsherren Georg von Lobkowitze gegründet
und auch nach diesem benannt.
Der Platz war für eine Ansiedlung vorbereitet, nachdem der Dresdener
Ratsherr Haase dort eine umfangreiche Fläche Wald gekauft, geschlagen,
verkohlt und die Kohle zu seinem Eisenhammer nach Dorfchemnitz wie auch zu
seiner Schmelzhütte nach Clausnitz hatte fahren lassen. Von Rechts wegen
hätte er die Kohle auf einen weiten Umweg über den Grenzübergang
Deutscheinsiedel fahren lassen müssen.
Statt dessen ließ er seine Fuhrwerke auf dem kürzesten Weg über eine
provisorische, aus Baumstämmen gezimmerte Brücke über die Flöha bei Cämmerswalde
fahren, was zu Ärger mit dem Purschensteiner Herrn führte, der diesen
unerlaubten Weg keinesfalls dulden wollte. Zunächst ließ er den Weg
durch eingerammte Holzpfähle sperren. Als Haase diese aber in einem
kurzen Bogen umging, konfiszierte er kurzerhand eines der Haaseschen
Fuhrwerke. Das wollte sich dieser natürlich nicht gefallen lassen und
legte Beschwerde beim Kurfürsten ein. So wurde ein Kompromiss gefunden.
Haase erhielt die Auflage, eine steinerne Brücke über die Flöha zu
bauen. Sie wurde nach ihm die “Haasenbrücke“ genannt. Nach der
Abholzung des Waldes und der Besiedlung der kahlgeschlagenen Fläche wurde
die Brücke nun auch für andere Verkehrsteilnehmer interessant, und es
wurde hier ein offizieller Grenzübergang mit einer Zollstation angelegt.
Ende des 17. Jahrhunderts kamen noch einige Häuser und sogar eine Mühle
dazu. Aber der Ort wurde noch immer als der Platz an der Haasenbrücke
bezeichnet. Erst Ende des 18. Jahrhunderts bürgerte es sich ein, ihn
Deutschgeorgenthal zu nennen.
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